„Zueinander (finden) – trovarsi“ war und ist eine Sensibilisierungskampagne des Verbandes Ariadne zum Thema der psychischen Gesundheit, die die Bevölkerung 2021 dazu anregen möchte, über die Bedeutung von psychischer Gesundheit nachzudenken und sich darüber auszutauschen.

Seit nunmehr zwei Jahren setzen wir uns alle mit dem Coronavirus auseinander, sprechen täglich über Symptome, Folgen und Auswirkungen. Warum aber gelingt uns ein offener Umgang mit dem Thema psychische Erkrankung nicht? Psychische Gesundheit ist Teil des Mensch-Seins, ebenso wie körperliche Gesundheit, und doch verläuft der Dialog darüber stockend. Psychische Erkrankungen gelten in unserer Gesellschaft nach wie vor als Tabu und öffentliche Stigmatisierung wirkt bei Betroffenen häufig wie eine zweite Erkrankung und verhindert, dass Präventions- und Behandlungsangebote frühzeitig genutzt werden.

Der Verband Ariadne möchte die Menschen mit dem Projekt „Zueinander (finden) – trovarsi“ zu mehr Offenheit im Umgang mit dem eigenen Befinden und dem Befinden der Mitmenschen ermutigen. Darüber reden ist sehr wichtig, um der Stigmatisierung entgegenzuwirken, denn nur wenn man über etwas spricht, wird Angst abgebaut.

Statement

Statement

Auch das „Miteinander“ oder das „Zueinander“ sind für das menschliche Wohlbefinden sehr wichtig. Die soziale Distanz und Isolation, welche wir nun seit über zwei Jahren leben, hat dies noch einmal mehr verdeutlicht. Die „soziale Bank“ soll also dazu einladen, über sich selbst nachzudenken und seinem Gegenüber auf Augenhöhe zu begegnen. Als Verband unterstützen wir Menschen mit einer psychischen Erkrankung und deren Angehörige und es ist uns wichtig, einen offenen Dialog über psychische Erkrankung/Gesundheit zu fördern und mehr Akzeptanz in der Gesellschaft zu erreichen.

Aus der Begegnung mit den Südtiroler Designerinnen Annika Terwey und Sophie Lazari ist die Idee zu einem Projekt entstanden, das Menschen jeglichen Alters und jeglicher Herkunft in ihrem alltäglichen Leben auf die Themen der psychischen Gesundheit aufmerksam machen soll. Eine Installation, bestehend aus der eigens entworfenen „Sozialen Bank“ und einigen Aussagen zur psychischen Gesundheit, welche auf Fliesen in der Nähe der Bank angebracht wurden, besetzte von Mai bis September 2021 im Zwei-Wochen-Takt den öffentlichen Raum von zehn Südtiroler Gemeinden. Die „Soziale Bank“, auf der man nicht nebeneinander sondern einander zugewandt sitzt, hebt die Bedeutsamkeit der Gegenseitigkeit hervor. Die neue, ungewöhnliche Sitzposition soll die zwischenmenschliche Interaktion fördern und einen neuen Blickpunkt ermöglichen.

Kaltern-Caldaro

Kaltern-Caldaro

Die auffällige, orange Farbe der Bank bricht mit den Farben des urbanen Raumes, und fordert die Menschen laut dazu auf, sich mit dem Thema der psychischen Gesundheit auseinanderzusetzen. Die Aussagen in Nähe der Bank zeigen auf, wie bedeutsam soziale Interaktion zum Abbau des Stigmas ist. Sie sollen die Betrachter*innen dazu bewegen, darüber nachzudenken was es bedeutet, an einer psychischen Erkrankung zu leiden. Unübersehbar soll die Botschaft sein: Psychische Gesundheit ist für uns alle wichtig!

Zusammen mit den Gemeinden haben wir die Orte, an denen die Installationen aufgebaut wurden, ausgewählt. In den größeren Gemeinden wie Bozen, Meran und Brixen wurden jeweils 2 Installationen angebracht. Eröffnet wurde jede Installation durch eine Auftaktveranstaltung, in einigen Gemeinden begleitet von Künstler*innen mit einer literarischen oder künstlerischen Performance. Hierfür arbeiteten wir mit dem Südtiroler Künstlerbund zusammen. Die künstlerische Interpretation erlaubt eine neue Sichtweise auf das und eine neue Form der Kommunikation mit dem Thema der psychischen Gesundheit. Außerdem fanden noch weitere Events statt.

Nach der temporären Installation haben die Gemeinden einen permanenten Standort für die sozialen Bänke ausgewählt und somit wurden diese ein Bestandteil des urbanen Raumes. Klickt …hier… um die aktuellen Standorte der Bänke zu sehen.


Hier ein paar Eindrücke zur Aktion:


Partner und finanzielle Unterstützung

Als Kooperationspartner für das Projekt „Zueinander (finden) – trovarsi“ konnten der Dachverband für Soziales und Gesundheit und der Südtiroler Künstlerbund gewonnen werden. Gefördert wurde das Projekt von der Autonomen Provinz Bozen, Abteilung Gesundheit und dem Ministerium für Arbeits- und Sozialpolitik.

Für die Umsetzung des Projektes „Zueinander (finden) – trovarsi“ erlaubten es die teilnehmenden Gemeinden, öffentlichen Raum in Anspruch zu nehmen.

Wir danken allen Mitwirkenden für die gute Zusammenarbeit!