Was ist ein Recovery College?
Recovery Colleges sind Bildungsangebote im Bereich psychischer Gesundheit, die auf dem Prinzip der Recovery – also der persönlichen und sozialen Wiederherstellung nach psychischen Krisen – basieren. Ziel ist es für alle Beteiligten, Wissen zu vermitteln, Selbstwirksamkeit zu stärken und neue Perspektiven zu eröffnen. Die Kurse thematisieren psychische Gesundheit, Krisenbewältigung, persönliche Entwicklung, gesellschaftliche Teilhabe und vieles mehr. Der Recovery-Ansatz beschränkt sich nicht auf einzelne Betroffene. Er versteht sich als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Die Tagung
Zwei erfahrene Referenten geben in Impulsreferaten Einblicke in bestehende Recovery Colleges und berichten aus der Praxis: Wie funktionieren sie? Welche Wirkung entfalten sie? Und welchen gesellschaftlichen Mehrwert bringen sie mit sich? Anschließend folgt ein trialogisch gestaltetes Gespräch mit Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten: Gemeinsam diskutieren wir die zentrale Frage, ob und wie ein Recovery College auch in Südtirol Realität werden könnte – und was es dazu braucht.
Seien Sie dabei – bringen Sie Ihre Erfahrungen, Ideen, Perspektiven und Meinungen ein!
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Datum: Donnerstag, 20. November 2025
Zeit: 08:30-13:00 Uhr
Ort: Bozen, Patoralzentrum (Domplatz 2)
Programm
08:30 Uhr Einlass und Empfang
09:00 Uhr Begrüßung und Eröffnung der Tagung
Günther Plaickner, Präsident Verband Ariadne
Grußworte
Rosmarie Pamer, Landeshauptmannstellvertreterin, Landesrätin für Sozialen Zusammenhalt, Familie, Senioren, Genossenschaften, Ehrenamt
Hubert Messner, Landesrat für Gesundheitsvorsorge und Gesundheit
09:30 Uhr
Recovery College Bern – Gemeinsam, Lernen, Genesen
Psychische Krisen oder Erschütterungen treffen Menschen meist unerwartet und unvorbereitet. Auf dem Weg der Genesung – auch Recovery genannt – gilt es, neue Wege zu gehen und sich Fähigkeiten anzueignen, die helfen, die vielfältigen Herausforderungen des Alltags zu bewältigen. Mit den sogenannten „Recovery Colleges“ ist eine internationale Bewegung entstanden, die Bildung als sinnvolle Ergänzung zu bestehenden therapeutischen Angeboten versteht. Ziel ist es, Menschen in ihrem persönlichen Recovery-Prozess zu stärken und zu begleiten. Im Vortrag wird zunächst das Konzept der Recovery Colleges allgemein vorgestellt, bevor im zweiten Teil das Recovery College Bern näher präsentiert wird.
Gianfranco Zuaboni, Dr. rer. medic., Pflege- und Gesundheitswissenschaftler, Pflegefachmann FH; Leiter Recovery College Bern; Fachexperte Sozialpsychiatrie, Verein für Sozialpsychiatrie Baselland; Co-Präsident Swiss Recovery Colleges; Vorstandsmitglied der Sozialpsychiatrischen Gesellschaft, Sektion Deutschschweiz; Stiftungsrat Pro Mente Sana Schweiz; Mitherausgeber der Fachzeitschrift „Psychiatrische Pflege“; Zürich (CH)
10:15 Uhr
Recovery und Co-Produktion in den Diensten gestalten: Das Beispiel des Recovery College und CoLab in Brescia
Persönliche Recovery und Co-Produktion sind zwei sich ergänzende Grundsätze, die den Menschen, seine individuellen Entwicklungswege und die Wertschätzung von Erfahrungswissen in den Mittelpunkt stellen. Das Recovery College ist ein Bildungs- und Begleitkonzept, das in den angelsächsischen Ländern entwickelt und 2014 erstmals in Italien – in Brescia – erprobt wurde. Es basiert auf dem Leitsatz: „Lernen, gut mit sich selbst zu leben“.
Seither ist daraus das umfassendere Projekt CoLab entstanden – ein Raum für Begegnung, Austausch und gemeinsames Lernen rund um psychische Gesundheit – offen für alle Mitbürger*innen.
Gianpaolo Scarsato, Dipl. Sozialpädagoge, Verantwortlicher des innovativen Projekts „CoLab Torre Cimabue“ der Abteilung für Psychische Gesundheit und Abhängigkeitserkrankungen der ASST Spedali Civili in Brescia
11:00 Uhr Pause
11:25 Uhr
„Was ist psychische Gesundheit“ – Videoclip Verband Ariadne
11:35 Uhr
Trialogische Überlegungen: Recovery College in Südtirol Erste Schritte zur Verwirklichung
Moderation: Elio Dellantonio, Facharzt für Psychiatrie, ehemaliger langjähriger Direktor des Dienstes für Abhängigkeitserkrankungen Bozen
12:20 Uhr
Gemeinsame Überlegungen mit den Teilnehmer*innen
13:00 Uhr Ende der Tagung
Moderation
Luigi Loddi, Psychologe und Psychotherapeut
Sprachen
deutsch und italienisch (Simultanübersetzung)
Zielgruppe
Menschen mit psychiatrischer Lebenserfahrung, Angehörige, Studierende, Mitarbeiter*innen der psychiatrischen und sozialpsychiatrischen Dienste und alle Mitbürger*innen
Anmeldung innerhalb 17.11.2025 beim
Verband Ariadne – für die psychische Gesundheit aller
Tel. 0471 260303, WhatsApp 327 7606906,
e-mail info@ariadne.bz.it
Teilnahmebeitrag
20,00 Euro
frei für Ariadne-Mitglieder und Studierende
Bitte überweisen Sie den Beitrag bei Anmeldung auf das Konto des Verbandes bei der Raiffeisenkasse Bozen,
Fil. Gries, IBAN IT21 O080 8111 6010 0030 1075 802 unter Angabe „Tagung + Name“.