Die Sozialpsychiatrie ist eine Disziplin mit nicht vollständig definierten Konturen, die von den Fachleuten aufgrund ihres unterschiedlichen Hintergrunds unterschiedlich verstanden wird. Sie hat verführerische Aspekte, weil sie sich an unterschiedliche kulturelle Kontexte, unterschiedliche Betreuungs- und Therapiepraktiken anpassen lässt.

Lassen Sie uns versuchen, im Rahmen der diesjährigen Ariadne-Tagung darüber nachzudenken, was sie für alle Beteiligten – Nutzer*innen, Fachleute und Familienmitglieder – bedeutet und was in unserem Land noch besser in die Praxis umgesetzt werden kann.

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Datum: Donnerstag, 16. November 2023
Zeit: 08:30 bis 13:00 Uhr
Ort: Bozen – Pastoralzentrum (Domplatz 2)

Programm

08:30 Uhr
Einlass Teilnehmer*innen

09:00 Uhr
Begrüßung und Eröffnung der Tagung
Günther Plaickner, Präsident Verband Ariadne

Grußworte
Arno Kompatscher, Landeshauptmann
Waltraud Deeg, Landeshauptmannstellvertreterin und Landesrätin für Familie, Senioren, Soziales und Wohnbau

09:30 Uhr
Psychosoziale Rehabilitation: eine Herausforderung
Die psychosoziale Rehabilitation nimmt die Herausforderung der neuen Generationen an, indem sie die traditionellen stationären Strukturen in territorialen Dimensionen neu erfindet. Biopsychosozialer Ansatz und Öffnung für neue Berufsbilder bieten Möglichkeiten, die psychische Gesundheit in allen Lebensbereichen zu fördern.
Monica Tonietto, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutin, Leiterin des Psychiatrischen Rehabilitationszentrums Bozen-Gries, Psychiatrischer Dienst Bozen

09:55 Uhr
Was ist ein autonomes Leben?
Psychische Erkrankungen werden häufig als Einschränkung der eigenen Autonomie erlebt, und auch auf einer abstrakteren Ebene spielen Fragen der Selbstbestimmung in der Psychiatrie eine vielfältige Rolle. Umso wichtiger ist es, den zugrundeliegenden Begriff von Autonomie (und Heteronomie) zu klären und dabei nicht zuletzt ein Konzept zu hinterfragen, welches jede Form von Abhängigkeit als ein Minus an Autonomie versteht. – Wenn auch Philosophie das autonome Leben nicht abschließend definieren kann, so lohnt sich doch der Versuch, unsere oft verworrenen Vorstellungen von personaler Autonomie etwas übersichtlicher zu gestalten.
Georg Siller, Philosophielehrer am Sprachengymnasium Meran

10:20 Uhr
Psychiatrieplan: Entstehung, Eckpfeiler, Entwicklung
1978 Basaglia Gesetz – 1990, 12 Jahre später, fehlte in Südtirol immer noch eine psychiatrische Grundversorgung, obwohl staatliche Gelder zur Verfügung standen. Erst ab den 1990er Jahren gelang es, die Politik für ein geeignetes psychiatrisches und soziales Betreuungsnetz zu sensibilisieren und insbesondere mit dem Landespsychiatrieplan die Betreuungssituation in Südtirol entschieden zu verändern. Warum und wie entstand dieser, was bedeutet er für Betroffene bzw. Familien?
Günter Staffler, von 1990 bis 1995 Mitarbeiter und dann stellvertretender Amtsdirektor im Landesassessorat für Gesundheit und Soziales und in der Folge von 1995 bis 2020 Direktor der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern

10:45 Uhr Pause

11:00 Uhr
Trialogische Überlegungen: Sozialpsychiatrie heute: Endstation?
Mitarbeiter*innen von Psychiatrischen und Sozialpsychiatrischen Diensten Südtirols, Menschen mit psychiatrischer Lebenserfahrung und Angehörige
Moderation: Alberto Degiorgis, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeut

12:15 Uhr
Quintessenz – gemeinsame Überlegungen mit den Teilnehmer*innen

13:00 Uhr Abschluss

 

 

Tagungssprache
deutsch und italienisch (Simultanübersetzung vorgesehen)

Moderation
Luigi Loddi, Psychologe und Psychotherapeut

ECM
Es wird um die ECM-Punkte angesucht.

Zielgruppe
Menschen mit psychiatrischer Lebenserfahrung, Angehörige, Studierende, Mitarbeiter*innen der psychiatrischen und der sozial-psychiatrischen Dienste und alle Interessierten

Anmeldung 
erforderlich innerhalb 09.11.2023 beim Verband Ariadne – für die psychische Gesundheit aller EO
Tel. 0471 260303, Whatsapp 327 7606906, e-mail info@ariadne.bz.it

Selbstkostenbeitrag
20,00 Euro (Studierende frei)
Bitte überweisen Sie den Beitrag bei Anmeldung auf das Konto des Verbandes bei der Raiffeisenkasse Bozen, Fil. Gries,
IBAN IT 21 O 0808 1116 0100 0301 0758 02 unter Angabe „Tagung + Name“.